Auf der Suche nach dem Herzschlag
Menschen hinterlassen Spuren — ob gewollt in der Kunst oder unbeabsichtigt im Alltag. Mit der Zeit sammeln sich diese Spuren zu Artefakten längst vergangener Zeiten an, von denen einige in Archiven die Jahre überdauern. Die Mitarbeitenden von Stadtarchiven wie dem in Augsburg leisten dabei einen wichtigen Dienst für unsere Gesellschaft und Demokratie. Die Vergangenheit wird für alle transparent und auf Dauer sichtbar gemacht — somit können wir aus der Vergangenheit lernen.
Die Abwechslung Monotoner Aufgaben
Unscheinbar von außen, aber faszinierend von innen. Der direkte Kontakt mit dem Stadtarchiv lässt mich sofort die Passion und Faszination der Mitarbeitenden spüren. Die Faszination bildet den Antrieb und Grundbaustein für den Zusammenhalt innerhalb der Gruppe. Sie wird zu einem integralen Bestandteil ihrer Identität. Eines fällt dabei auf, der Ursprung dieser Faszination liegt im ersten Kontakt mit einem Archiv. Es ging mir nun darum genau diesen ersten Kontakt nach außen zu vermitteln. Dabei dient die Fassade des Stadtarchivs als Bühne um Außenstehende und Interessierte mit der Faszination anzustecken. Drei interaktive Videoinstallationen vermitteln den Passant*innen einen Eindruck von der stillen Faszination der Archivarbeit.
Als Werkstück wurde ein 1:10 Modell des Stadtarchivs gebaut, welches die interaktiven Installationen abbilden kann.
Drei interaktive Installationen
Die Abwechslung monotoner Aufgaben – Wie entstand das erste Archiv? In einer Video Installation, die sich über alle drei Fenster des Stadtarchivs erstreckt können die Pasant*innen die Entstehung eines Archivs beobachten. Sie verfolgen dabei den Sammler, der liebevoll seine Habseligkeiten Präsentiert, während die Archivarin die Stücke archiviert, verpackt. Die Objekte werden demystifiziert und bekommen so einen sachlichen, Objektiven Wert zu gesprochen. Mit der Zeit wächst das Archiv, bist die Fenster des Archivs von Archivkisten verdeckt sind.
Peep-Show des Stadtarchivs – Ähnlich wie das dritte Konzept sollen auch hier die Pasant*innen näher an das Stadtarchiv herantreten. Durch Löcher in den sonst geschlossenen Vorhängen des Stadtarchiv können so interessant Schnappschüsse aus der Geschichte der Stadt, des Archiv und der Arbeit des Archiv entdeckt werden.
Der Vorhang der Zeit – Eine interaktive Installation holt die im inneren verborgenen Schätze des Stadtarchivs und die damit verbundene persönliche Faszination der Mitarbeitenden hervor. Durch den Abstand der Pasant*innen zu den drei Fenstern öffnet oder verschließt sich der Vorhang dem entsprechend. Tritt man an das Fenster direkt heran öffnet sich das Archiv und stellt so den Ersten Kontakt mit dem Archiv her. Es ist der Initiator des Ursprungs der Faszination mit dem Stadtarchiv.